Hypnose

Hypnose

Hypnose in der Psychotherapie

Hypnotherapie und klinische Hypnose ist die Anwendung von Hypnose in einer umfassenden Psychotherapie. Hypnose wende ich mit Ihnen nur nach klarer Absprache und Ihrem ausdrücklichen Einverständnis an. Die Psychotherapieforschung zeigt, dass die Wirksamkeit von verschieden psychotherapeutischen Verfahren mit klinischer Hypnose deutlich effektiver wird. 

Angeleitet durch mich, ermöglicht Ihnen Hypnose, mit Hilfe Ihrer eigenen Vorstellungskraft, sich selber in eine „alternative“ Wirklichkeit zu begeben und dort jene Erfahrungen zu erleben, die zur Bewältigung Ihrer Probleme oder Symptome hilfreich sind. „Therapie in Trance“ erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass diese imaginierten, neuen Erfahrungen in der konkreten Lebenswirklichkeit umgesetzt werden.

Hypnose in der Psychotherapie hilft Ihnen, Ihre Probleme zu erleben und nicht nur darüber zu reden. Hypnose unterstützt Sie, Ihre Probleme im Hier und Jetzt der Sprechstunde zu erleben und dadurch bisher nicht beachtete Detailaspekte zu Ihrem inneren Dialog, Ihren Körperreaktionen und Ihrem Kommunikationsverhalten neu zu entdecken. Diagnostische Trancearbeit ermöglicht ein vertieftes Verständnis der Hintergründe von Schwierigkeiten, die oft auch im Unbewussten liegen.

Nicht alle Menschen können sich gleichermassen gut auf hypnotisches Erleben einlassen. So spricht man von hoher, mittlerer oder niedriger hypnotischer Suggestibilität bzw. Hypnotisierbarkeit. Leider gibt es noch kein unabhängiges Verfahren zur Bestimmung der Hypnotisierbarkeit; deshalb muss man es einfach ausprobieren. Der Blickwinkel der Hypnotherapie richtet sich permanent auf die Frage worauf Sie ihre Aufmerksamkeit richten und unterscheidet zwischen Problemtrancen und Lösungstrancen.

In der Hypnotherapie kombiniere ich psychodynamische, übende (verhaltenstherapeutische) und systemisch lösungsorientierte Elemente. Für mich wichtig ist, dass die Hypnotherapie die verschiedenen Verfahren miteinander verbindet. Die Hypnose und Hypnotherapie erschliesst eine Vielzahl von Anwendungsbereichen und erweitert die therapeutischen Möglichkeiten sowohl im medizinischen als auch im psychotherapeutischen Bereich.
In meiner Anwendung der Hypnotherapie beachte ich immer die drei wichtigen Bereiche menschlichen Lebens:

1. Innerpsychisches Erleben 

2. Körpererleben 

3. Beziehungserleben

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  • Wie wirkt Hypnose?

    Hypnose ist eine Methode, um die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Vorstellung oder einen Gedanken zu fokussieren; gleichzeitig werden äussere und innere Wahrnehmungen, wie störende Umweltreize oder Schmerzen, ausgeblendet. Eine hypnotisierte Person ist vollkommen absorbiert in innere Bilder, seien es Erinnerungen, Vorstellungen von körperlichen Heilungsprozessen oder veränderten Verhaltensweisen.

    "In hypnotischer Trance erlebt man einen veränderten Bewusstseinszustand, in dem das Alltagsdenken und die Wahrnehmung der eigenen Person in den Hintergrund treten."

    Dadurch fallen die üblichen Kriterien und Bewertungen („Kann ich das? Soll ich das? Habe ich das schon mal gemacht? Wie geht das aus? Was sagen die anderen?“ usw.) weg, und Inhalte können neu verknüpft und anders bewertet werden.


    Es werden Erfahrungen einbezogen, die einem im normalen Denken gar nicht einfallen würden (z.B. Kindheitserinnerungen), weil sie zu weit weg erscheinen, aber doch zu einer neuen Sichtweise etwas Interessantes beitragen. Gleichzeitig besteht eine größere Durchlässigkeit zu körperlichen Vorgängen, so dass das Imaginieren innerer Bilder physiologische Reaktionen fördern kann. Es besteht eine Offenheit für Suggestionen, die vom Hypnotiseur geäussert werden. In diesem Zustand grösserer Durchlässigkeit und Suggestibilität können Verhaltensmuster unterbrochen (z.B. Rauchen), emotionale Blockaden aufgelöst (z.B. Depression) und die Besserung/Heilung körperlicher Leiden in Gang gesetzt werden (z.B. Migräne).



    Die Wirksamkeit der Hypnotherapie ist an mehreren hundert kontrollierten Untersuchungen mit über 10’000 Patienten bei Ängsten, Traumatisierungen, Verhaltensstörungen (Rauchen, Essstörungen), traumatischen Belastungsstörungen, in der Psychosomatik (z.B. Reizdarm) und in der Medizin zu Förderung von Heilungsprozessen nachgewiesen. Siehe https://hypnose.de/hypnose/

  • Überzogene Erwartungen

    Aufgrund der guten Wirkung von Hypnose in der Psychotherapie möchte ich klar darauf hinweisen, dass Hypnose für die geistige und körperliche Entspannung wirksam ist. Der Aufbau einer inneren „anderen“ Wirklichkeit zur Veränderung von klinisch relevanten Symptomen erfordert zusätzlich die Anwendung einer umfassenden Psychotherapie. Einfache suggestive Aufforderungen „Tue dies oder jenes nicht!“ genügen in der Regel nicht, um eine seit Jahren bestehende Symptomatik nachhaltig zu verändern. Somit sind meist mehrere Sitzungen notwendig.

  • Show-Hypnose versus therapeutische Hypnose

    Dr. phil. BURKHARD PETER, www.hypnose.de/Hypnose

    "Eine Bühnenhypnose ist ein geschickt und unterhaltsam verpackter Hypnotisierbarkeitstest.

    Mit 10% Hochhypnotisierbaren können dann spektakulär erscheinende Phänomene vorgeführt werden, die komplexere Illusionen erfordern..."

    Er beginnt – nach einer allgemeinen Tranceinduktion – in der Regel mit sog. motorischen Aufgaben (z.B. die Muskeln sollen steif werden, um eine sog. kataleptische Brücke zu ermöglichen), die fast 90% aller Teilnehmer erfüllen können. Bei den dann folgenden sensorischen Aufgaben (eine saure Zitrone als süsse Orange essen oder Rasierschaum als Speiseeis schlecken) können schon weniger, etwa nur 50%, mitmachen. Und die sog. kognitiven Aufgaben (eine bestimmte Zahl oder gar den eigenen Namen „vergessen“) schaffen nur etwa 10%, nämlich die Hochhypnotisierbaren. Genau diese werden vom Bühnenhypnotiseur über die vorausgegangenen, bereits der Unterhaltung dienenden „Tests“ ermittelt.

    Mit diesen können dann u.U. auch jene spektakulär erscheinenden Phänomene vorgeführt werden, die komplexere Halluzinationen bzw. Illusionen erfordern, wie z.B. mit einem Stuhl eng umschlungen tanzen, weil dieser Stuhl als zärtlicher Liebespartner halluziniert wird, oder wie ein Hahn mit grotesken Verrenkungen auf der Bühne herumstolzieren und dabei laut und hemmungslos Kikeriki zu schreien. Weil eine solche Show ja Unterhaltungszwecken dient, wird der oft peinliche Charakter solcher Vorstellungen erst im Nachhinein erkannt – wenn überhaupt, denn häufig schützt eine sog. Amnesie („Vergessen“) die Akteure vor dem Erkennen der eigenen Peinlichkeit. Der „Zustand“ der Trance dient dann gerne als Erklärung und Entschuldigung vor sich selbst und den anderen.

    Der Jahrmarktscharakter und das Unterhaltsame solcher Vorstellungen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die beteiligten hochhypnotisierbaren Personen meist tatsächlich in einem Trancezustand sind – von wenigen Ausnahmen blosser Schauspielerei abgesehen. Dagegen ist so lange nichts einzuwenden, wenn sie sich freiwillig gemeldet haben und sich bewusst sind, dass der Bühnenhypnotiseur ihre spezielle Hypnose-Fähigkeit für seine Zwecke und zum Zweck der Unterhaltung des Publikums (aus-) nutzt. Problematisch kann es dann werden, wenn so eine hochhypnotisierbare Person sich wegen einer bestehenden Kontraindikation, wie z.B. eines momentan bestehenden psychischen Ungleichgewichts, nicht hypnotisieren lassen sollte. Dann kann es zu sog. „Unfällen bei Bühnenhypnose“ kommen.

  • Sexualprobleme

    Siehe Sexualtherapie

  • Hypnose in der Traumatherapie

    Dr. med. CLAUDIA WILHELM-GÖßLING www.hypnose.de/Hypnose

    Hypnotherapeutische Techniken haben in der modernen Traumatherapie eine grosse Bedeutung und können in jede Phase der Behandlung eingebettet werden. Vorrangig geht es im ersten Schritt darum, persönliche Fähigkeiten und Ressourcen zu stärken, um im Alltag wieder besser zurechtzukommen.

    Hypnose hilft aber auch dabei, das Trauma zu verarbeiten, etwaige Erinnerungslücken zu schliessen und sich in der letzten Therapiephase auf eine Zukunft mit mehr Freiheitsgraden auszurichten.

    Für den Erfolg einer Traumatherapie ist es wichtig, neben den für alle Psychotherapien geltenden Prinzipien auch spezifisch auf die Trauma-eigene Dynamik einzugehen. Durch traumatische Ereignisse wird der Körper mit sehr vielen und gleichzeitig extrem unangenehmen Sinnesreizen überflutet. Die Verarbeitungskapazität des Gehirns wird dabei maximal überschritten, so dass grössere Probleme bei der Informationsverarbeitung auftreten und diese teilweise blockiert werden kann. Hypnose kann dem entgegenwirken, da sich der Organismus in einem Entspannungszustand befindet, was eine Reizüberflutung abschirmt. Hypnose leistet quasi Entwicklungshilfe für das Gehirn, indem sie die Voraussetzungen verbessert, die Dinge im Nachhinein zu sortieren und zu verstehen und zunehmend freier von den Schatten der Vergangenheit zu werden.

    Generell betrachtet die moderne Hypnotherapie die bestehenden posttraumatischen Symptome als sinnvolles, wenngleich nicht zielführendes Verhalten: Der Organismus versucht mit den nach dem Trauma entstandenen Verhaltensweisen wie Rückzug, Anspannung, Überwachheit, sich aufdrängenden Erinnerungen und Albträumen, die Dinge zu verarbeiten, Schmerzhaftes zu vermeiden und sich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Mit Hypnose werden gesündere Möglichkeiten gefunden, um diese Ziele zu erreichen. Menschen lernen so, wie sie sich adäquater schützen, wie sie die Ereignisse einordnen und wieder zur Ruhe kommen können und spüren häufig erst dann, dass die traumatische Situation wirklich vorbei ist.


    Eine Trauma-Behandlung kann letztlich nur langfristig wirksam sein, wenn die Person in ihrer aktuellen Umgebung keinen Bedrohungen oder gar realer Gewalt ausgesetzt ist, also äussere Sicherheit besteht.

  • Hypnotherapie bei Schlafstörungen

    Prof. Dr. Angelika Schlarb www.hypnose.de/Hypnose


    Schlaf ist lebenswichtig und trägt essentiell zu Wohlbefinden und Gesunderhaltung bei. Jedoch verändert sich der Schlaf im Laufe des Lebens deutlich. Während wir als Kind sehr viel mehr und auch anders schlafen als Erwachsene,

    verändert sich der Schlaf im höheren Lebensalter. Schlafmangel oder auch zu viel Schlaf gelten als Risikofaktoren – zum einen für die Entwicklung einer Schlafstörung, jedoch auch für die Entwicklung einer psychischen oder physischen Erkrankung. 


    Ein seriöser Therapeut wird vor der Behandlung eine ausführliche Diagnostik durchführen, da es viele verschiedene Schlafstörungen gibt und erst festgestellt werden sollte, ob tatsächlich eine Schlaflosigkeit (Insomnie) vorliegt oder eine der vielen anderen Schlafstörungen. Hierzu wird er meist eine ausführliche Anamnese, ein Schlaftagebuch sowie verschiedene Fragebögen einsetzen, um ausschliessen zu können, dass nicht eine organische Schlafstörung vorliegt. Schnarcht der Patient beispielsweise und finden nachts oftmals Atemaussetzer statt, sind dies Hinweise für eine andere Schlafstörung, die jedoch auch mit mangelnder Energie, Müdigkeit am Tage, Einschlafneigung und Konzentrationseinbussen verbunden sind. Daher ist eine ausführliche Diagnostik unbedingt notwendig.

    "In mehreren Studien zum Thema Schlaf konnte gezeigt werden, dass sich der Schlaf durch Hypnose verändern lässt."

    Festzuhalten bleibt, dass die hypnotherapeutische Behandlung von Insomnie sinnvoll ist, jedoch auf jeden Fall auch psychoedukative Elemente umfassen sollte. Ein gut ausgebildeter Therapeut sollte vor der Behandlung eventuelle andere psychische Beschwerden mit berücksichtigen und differentialdiagnostisch die Insomnie von anderen Schlafstörungen vor der Behandlung abklären.


    EVIDENZBASIERTE HYPNOTHERAPIE

    Die gegenwärtige Forschung zum Einsatz von Hypnotherapie bei Schlafstörungen zeigt erste effektive Ergebnisse. Meist umfasst die Behandlung nach der Diagnostikphase mehrere Sitzungen, in denen zum einen der Grund für die Ein- und Durchschlafschwierigkeiten erarbeitet werden und zudem die Neigung zum Grübeln und der Umgang mit Sorgen besprochen werden. Durch die hypnotherapeutischen Elemente soll der Schlaf erleichtert und eine positive Grundhaltung ermöglicht werden. In mehreren experimentellen Studien zum Thema Schlaf bei Erwachsenen konnte sogar gezeigt werden, dass sich der Schlaf durch Hypnose verändern lässt.

  • Mit Hypnotherapie zur Rauchfreiheit

    Dr. rer. nat. CORNELIE C. SCHWEIZER, Dipl.-Psych. www.hypnose.de/Hypnose


    Die klinische Hypnose ist ein wissenschaftlich anerkanntes Therapieverfahren, das bei verschiedensten Problemen angewendet wird. Insbesondere im Bereich der Raucherentwöhnung haben Studien gezeigt, dass es sich hier um ein empfehlenswertes Verfahren handelt.


    "Oft nutzen Therapeuten Geschichten und Bilder, um Sie innerlich wieder mit den Zeiten, in denen Sie ohne zu rauchen gelebt haben, in Kontakt zu bringen."

    Studien haben gezeigt, dass bei Raucherentwöhnung mit Hypnose signifikant bessere Ergebnisse erreicht werden als bei Versuchen im Alleingang oder mit vergleichbaren Programmen, in denen keine Hypnose angewendet wurde: Während etwa 3% bis 11% der Versuche, im Alleingang rauchfrei zu werden erfolgreich sind, schafften es knapp 50% der Teilnehmer einer hypnotherapeutischen Raucherentwöhnung in der Gruppe, dauerhaft mit dem Rauchen aufzuhören, jedoch nur 22% der Raucher, die ebenfalls eine Gruppenbehandlung, aber ohne Hypnose erhalten hatten.

    WIE LÄUFT EINE SOLCHE BEHANDLUNG AB?

    Zu Beginn der Sitzungen wird meist besprochen, was das Rauchen wichtig für Sie macht, aufgrund welcher Motivation Sie sich dennoch für die Rauchfreiheit entscheiden möchten, in welchen Situationen Sie vielleicht schon ohne Zigarette klarkommen und wo es Ihnen im Moment noch nicht ganz so leicht fällt. Im zweiten Teil der Sitzung findet die Hypnose statt. Viele Menschen schliessen die Augen, um besser in Trance gehen zu können, der Therapeut spricht mit einer etwas ruhigeren Stimme, um Sie dabei zu begleiten, den für Sie passenden Trancezustand zu erreichen. Häufig wird die Trance als ein etwas schläfriger Zustand empfunden, der sich aber gleichzeitig sehr konzentriert und innerlich hochaufmerksam anfühlen kann. Oft nutzen Therapeuten Geschichten und Bilder, um Sie innerlich wieder mit den Zeiten, in denen Sie ohne zu rauchen gelebt haben, in Kontakt zu bringen. Manchmal geht es auch um äussere oder innere Hindernisse, die noch aus dem Weg geräumt werden sollten, um die Rauchfreiheit zu ermöglichen. „Eklig“ wird das Rauchen dabei nicht gemacht, denn solche aversiven Techniken helfen meist nur kurzfristig. Da die hypnotherapeutische Raucherentwöhnung aber zu einer dauerhaften Abstinenz führen soll, wird auf solche Mittel in der Regel verzichtet und positive Alternativen aufgezeigt, um Ihnen ein schönes und erfülltes Leben ohne den Rauchzwang zu ermöglichen.

    WORAN ERKENNE ICH SERIÖSE ANBIETER?

    Das Rauchen dauerhaft zu beenden ist ein Prozess, für den – wie wiederum Studien bewiesen haben – die meisten Menschen einige Zeit benötigen. Deshalb bieten seriöse Anbieter in den meisten Fällen mehrere Sitzungen über einen Zeitraum von einigen Wochen an, denn so werden die besten langfristigen Erfolgsquoten erreicht. Versprechen, dass die Raucherentwöhnung funktioniert, kann niemand. Bei Anbietern, die so etwas behaupten, sollte man deshalb skeptisch sein. Manchmal passiert es, dass in Trancezuständen unangenehme Erinnerungen hochkommen – dies ist ein begrüssenswerter und konstruktiver Prozess, bei dem das Unbewusste die Verarbeitung belastender Ereignisse aus der Vergangenheit anstrebt. Da man den individuellen Verlauf der Behandlung im Voraus nicht einschätzen kann, ist es in jedem Fall sehr sinnvoll, bei einer Person in Behandlung zu sein, die geschult und kompetent ist, hier die passende therapeutische Unterstützung zu geben.


    Seriöse Hypnotherapeuten haben deshalb eine fundierte medizinische oder psychologische Ausbildung und ihr Hypnosezertifikat an einem der bekannten Hypnoseinstitute erworben, die Sie auf dieser Website aufgelistet finden.

  • Gefahren, Risiken, Nebenwirkungen

    Gefahren, Risiken, Nebenwirkungen

    Prof. Dr. Dirk Revenstorf, Dipl.-Psych. www.hypnose.de/Hypnose


    Hypnose fasziniert die Menschen, weil sich mit ihr der Glaube verbindet, Dinge jenseits der Vernunft zu erfahren und weil damit nachweislich psychische wie körperliche Leiden geheilt werden können. Hypnose bewirkt eine erhöhte Vorstellungsintensität und ein freiwilliges Sich-Anvertrauen sowie Abgabe eines Teiles der Kontrollfunktionen an einen als wohlmeinend eingeschätzten Hypnotiseur. Daher sind Menschen in diesem Zustand besonders suggestibel und aufgrund der emotionalen Öffnung ungeschützter als im Alltag. Dieser Zustand kann von einem Hypnotiseur, der moralisch nicht gefestigt ist, missbraucht werden. Unter anderem werden gelegentlich sexuelle Übergriffe während der Trance berichtet (und gerichtlich verfolgt).


    RISIKEN BEI DER THERAPEUTISCHEN ANWENDUNG

    Verwirrung, schwere Träume, Kopfschmerz oder Übelkeit kommen vor; sie treten aber nicht häufiger auf als bei Entspannungsverfahren oder anderen Therapiemethoden (wurden allerdings bei der Bühnenhypnose doppelt so häufig beobachtet). In seltenen Fällen können verdeckte Depressionen, Manie oder eine Psychose ausgelöst worden. Auch wenn man sich wegen eines scheinbar harmlosen Anliegens wie Gewichtsreduktion oder Raucherentwöhnung in eine Hypnosebehandlung begibt, können Re-traumatisierungen verursacht werden, z.B. wenn frühere Missbrauchserfahrungen vorliegen, die teilweise bis dahin unbewusst waren. Daher ist es unbedingt empfehlenswert, sich für eine Hypnosebehandlung an einen Psychotherapeuten mit gründlicher klinischer Ausbildung zu wenden.


    RISIKEN BEI DER BÜHNENHYPNOSE

    Bei der Showhypnose treten durch unsachgemäße Handhabung immer wieder verschiedene Arten von Schädigungen auf. Auch hier können Retraumatisierungen unabsichtlich verursacht werden, wenn belastete Inhalte berührt werden; es wurden Fälle berichtet, wo das Zählen zur Vertiefung der Trance Erinnerungen an eine traumatisch verlaufene Narkose wachrief, bei deren Einleitung ebenfalls gezählt wurde, oder das Flackerlicht des Bühnenhypnotiseurs die Erinnerung an einen nächtlichen Autounfall wachrief. Bedauerlich ist in solchen Fällen, wenn die betroffene Person damit sich selbst überlassen bleibt, weil der Laienhypnotiseur nicht weiss, wie damit umzugehen ist. Manchmal kommen körperliche Verletzung durch Unachtsamkeit vor, z.B. Wirbelsäulenschäden bei der „Planke“ vorgekommen, ebenso seelische Verletzung in der Showhypnose durch Beschämung und Demütigung vor Publikum.

    HYPNOTISCHE EXPERIMENTE

    Hypnotisierte Personen befinden sich in einem verletzlichen Zustand; hinzu kommt, dass die volkstümliche Meinung dem hypnotisierten Menschen fälschlicherweise Willenlosigkeit zuschreibt, was dazu führt, dass er dem Hypnotiseur einen gewissen Einfluss auf sich zubilligt und sich, mehr als manchmal für ihn gut ist, kooperativ verhält. Daher wird der Hypnose die Möglichkeit zur Anstiftung selbst- oder fremdschädigenden Verhaltens (Diebstahl, Verletzung) zugeschrieben, was aber ein Irrtum ist. Entsprechende Experimente scheinen zwar zu zeigen, dass unter Hypnose suggeriert werden könne, gefährliche Schlangen anzufassen oder andere zu vergiften.

    "Daher sind Menschen in diesem Zustand besonders suggestibel und aufgrund der emotionalen Öffnung ungeschützter als im Alltag."

    Nur garantiert die Öffentlichkeit (Universität, Klinik, Fernsehen) immer den Spielcharakter solcher Vorführungen, so dass die Situation intuitiv als „sicher“ wahrgenommen wird.


    Fazit: In einer vertrauenswürdigen Umgebung mit einem kompetenten, erfahrenen Behandler wird der Patient durch die hypnotische Trance nicht willenlos, sondern im Gegenteil in die Lage versetzt, seinen Einfluss auf sich selbst besonders wirkungsvoll zu entfalten und die für seine Heilung nötigen Kräfte in sich zu mobilisieren.

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